Corona – Diversifikation alleine reicht nicht aus
Eine Kernaussage der Portfoliotheorie ist, dass die Verteilung des angelegten Kapitals auf verschiedene Branchen und Märkte, die sogenannte Diversifikation, eine meist von Erfolg gekrönte Strategie ist. Denn so werden die Risiken einer Aktienanlage auf verschiedene Aktien, Sektoren und Märkte verteilt. Während des Markteinbruchs im März 2020, durch Corona, hat diese Strategie jedoch nur teilweise geholfen.
Diversifikation nicht immer die optimale Lösung
Mit Beginn der Corona Pandemie im März 2020 half diese Strategie jedoch nur noch begrenzt. Da bis auf wenige Märkte und Branchen alle von der Krise betroffen waren und entsprechende Einbrüche an den Aktienmärkten akzeptieren mussten. Auch die Beimischung von festverzinslichen Wertpapieren konnte den Abschwung in vielen Portfolios nur bedingt dämpfen, da renditesuchende Anleger vielfach auf hochverzinsliche Anleihen setzten. Deren Risikoprämien, die so genannten Spreads, stiegen jedoch während der Krise an. Ein Grund dafür, warum die Kurse dieser Wertpapiere fielen. Die Corona-Krise hat also sehr deutlich gezeigt, dass es bei der Auswahl von Wertpapieren für ein robustes, auch krisenfestes Portfolio neben der Diversifikation auch auf die Qualität der einzelnen Wertpapiere im Portfolio ankommt.
Nicht nur die Historische Entwicklung betrachten
Als Zeichen für die Qualität von Fonds sollten Anleger daher darauf achten, wie sich die Performance der Fonds, während des Markteinbruchs und der anschließenden Erholung verhalten hat. Fonds, die sich in einer Krise als robust erweisen, sind bei einem längeren Marktanstieg oft nicht an der Spitze der Fondsvergleiche zu finden. Der Grund dafür ist, dass sie bei der Aktienauswahl sowohl auf Qualität als auch auf die Bewertung der einzelnen Aktien achten. Hier hat die Corona-Krise wieder einmal gezeigt, dass die historische Performance keine Garantie für zukünftige Ergebnisse ist. Anleger sollten sich nicht in die Irre führen lassen.
Flexible Mischfonds die Lösung?
Für den Bereich der Mischfonds gilt ähnliches. Die Erwartungen der Anleger, die bei Mischfonds auf feste Portfoliostrukturen gesetzt haben wurden oft erfüllt. Bei flexiblen Mischfonds sieht es dagegen ganz anders aus. Denn natürlich erwarten die Anleger vom Manager eines flexiblen Mischfonds, dass er Markttrends erkennt und schnell darauf reagiert. Viele der Fonds in dieser Kategorie konnten diese Anforderung nicht erfüllen. So hat Corona vor allem in diesem Segment gezeigt, welche Manager die Risiken in ihren Portfolios nicht genug diversifiziert oder zu stark auf einzelne Sektoren gesetzt haben.
Fazit
Grundsätzlich lässt sich jedoch feststellen, dass sowohl Diversifikation als auch flexible Mischfonds die Grundbausteine für ein solides Portfolio bilden können. Bei der Auswahl eines Fonds ist jedoch auch zu beachten, wie die Wertpapiere für das Portfolio des jeweiligen Fonds ausgewählt werden. Da dies für einen Privatanleger schwierig ist, sollten Privatanleger bei der Auswahl von Fonds für ihr Portfolio die Hilfe eines professionellen Anlageberaters in Anspruch nehmen.
(FE)