Hotelfonds: Corona-Krise schlägt voll durch
Die größte Hotelkette der Welt, Marriott, betreibt unter anderem ein Luxushotel in Downtown einem Stadtteil von Chicago, welches den Anlegern eines Immobilienfonds/Hotelfonds gehört. Durch die fehlenden Einnahmen mangels Gästen muss der Fonds nun abgewickelt werden.
Hotelfonds in der Krise
Der Initiator geschlossener Fonds mit Immobilien in den USA „US Treuhand“ hat schlechte Nachrichten für die Anleger des Fonds XIX 208 S. La Salle, Finanzierer des Marriott-Hotel in Chicago. Weil das Luxushotel der Metropole am Lake Michigan von den Besuchern der Messen und Kongressen abhängt, die auf Grund der Pandemie derzeit ausbleiben, ist der Betrieb des Hotels in Schieflage geraten.
Auch Staatshilfen und Stundungen können nicht immer helfen
Aktuelle Belegungszahlen aller Hotels in den USA liegen so niedrig, wie zuletzt während der bekannten Depression von 1930. Im vergangenen Jahr war das Fondhotel im Durchschnitt gerade mal zu 14 Prozent belegt. Die Jahre zuvor hatte man Belegungsraten von 75-80 Prozent! Auch die Freistellung von knapp 300 Hotelmitarbeitern, Zinsstundungen von Banken sowie Staatshilfen konnte man in den letzten 8 Monaten nicht kostendekend arbeiten.
Düstere Aussichten für die nächsten Jahre
Eine McKinsey-Studie geht davon aus, dass sich die Messe- und Kongress-Hotels allenfalls nur schleichend erholen. Auch im Jahr 2024 rechne man mit einem Niveau von vielleicht 80% des Jahres 2019. Insider gehen davon aus, dass der Fond für die Jahre 2021-2023 einen Finanzbedarf von 60 Millionen US-Dollar haben wird. 270 Millionen Dollar schwer wiegt die Last, die derzeit noch an Kredit auf dem Fond besteht. Zurückzuzahlen ist dieser eigentlich im Jahr 2022. Derzeitige Zinsstundungen kommen dann noch mal oben drauf. Auf Grund der derzeit sehr niedrigen Marktbewertung sei an eine Refinanzierung des Hotels nicht zu denken. Es scheint derzeit aus Anlegersicht hoffnungslos was die wirtschaftliche Situation angeht.
Kein Durchgriff der Bank möglich
„Zur Insolvenz der Fondsgesellschaft wird es aber nicht kommen!“, so Volker Arndt, Geschäftsführer der US-Treuhand. Die zweistöckige Konstruktion verhindere den Durchgriff der Bank auf den Fonds. Die bisher an die Anleger ausgezahlten 37 Prozent sind sicher, der Rest dürfte allerdings verloren sein.
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