Niedrigzins treibt deutsche Sparer in Investmentfonds
Sparen lohnt sich nicht mehr. Das Zinsniveau bringt dem Sparer keine Rendite. Die Alternative heißt: Investmentfonds. Trotz des größeren Risikos werfen sich die Deutschen auf Gewinn versprechende Aktien. Im ersten Halbjahr hat der Absatz von Investmentfonds zwei Drittel zugelegt.
Schon in Investmentfonds angelegt? Deutsche sind das niedrige Zinsniveau satt. Sie wollen nicht mehr sparen. Die Alternative Nummer #1 lautet: Investmentfonds. Das damit einhergehend Risiko nehmen wir gerne in Kauf.
Man spart sich doch zu Tode
Es wird gespart und gespart. Gewinn macht man dabei aber nicht. Die Rendite ist gleich null. Wer sein angelegtes Geld wachsen sehen möchte, braucht Risiko.
So ganz haben das aber noch nicht alle verstanden. In Deutschland liegen gute 2 Billionen Euro auf der Bank in Form von Sparbüchern oder Tagesgeldkonten. Eins ist sicher: mehr wird es nicht. Natürlich ist man auf sein Gespartes stolz; es gibt allerdings intelligentere Methoden mit seinem überschüssigem Geld umzugehen.
Wir, die Deutschen, scheuen nun mal das Risiko. Das erkennt man an den drei meist gefragten Arten der Altersvorsorge: Sparbuch, Bausparvertrag und Lebensversicherung. Leider macht uns die Europäische Zentralbank das Leben schwer. Sie gibt die Zinsen vor. Wir haben darauf keinen Einfluss. Wir brauchen etwas Neues, etwas mit einer Balance zwischen Risiko und Rendite.
Investieren in Investmentfonds kostet Mut, Zeit und gute Nerven.
Banken und Politik empfehlen eine aktive und zukunftsorientierte Einstellung zu der jetzigen Situation. Es ist wie es ist. Man könne es nicht ändern. Es gibt allerdings nur einen Grund, warum man mehr Risiko hinnimmt: der mögliche Gewinn muss den Schweiß beim Investieren kompensieren. Besteht aber die Möglichkeit auf eine gute Rendite, warum nicht?
Springt auf den Zug auf! Los.
Die Bewegung von Sparvorhaben zu Investmentfonds findet bereits statt. Im ersten Halbjahr 2015 wurden in Hessen-Thüringen 33 Prozent mehr Aktien gekauft. Der Verkauf der Investmentfonds hat davon sehr profitiert. Ganze zwei Drittel hat der Verkauf im Vergleich zum Vorjahr zugelegt, berichtet Reuters. Die Situation ist heiß.
Das Interesse an Investmentfonds jeder Art steigt gewaltig in Deutschland. Große Vermögensverwalter in in unserem Land wissen gar nicht mehr wo ihr Kopf steht. Egal ob passiv- oder aktiv gemanagte Fonds, die Nachfrage ist in der letzten Zeit sehr gestiegen.
Innovationsdruck auf Versicherer und Banken wächst
Niedrige Zinsen zwingen alle Akteure der Finanzwelt zum Handeln. Insbesondere Banken und Versicherer müssen sich etwas Neues einfallen lassen, um keine Marktanteile zu verlieren. Was bisher funktionierte kann heute fatale Konsequenzen hervorrufen. Klassische Garantieprodukte werden schon bald auf taube Ohren stoßen. Innovatives Denken in der Entwicklung neuer Anlageformen ist gefragt!
Neue Art von Lebensversicherung
Versicherer wollen bei Lebensversicherungen keine lebenslangen, garantierten Zinsauszahlungen mehr anbieten. Auszahlungen sollen sich an aktuellen Entwicklungen des Kapitalmarkts orientieren. Nur so könne man weiterhin eine etablierte Version der Altersvorsorge darstellen. Dafür müssten allerdings moderne Kapitalmarktprodukte in den Lebensversicherungen mit inbegriffen sein.
Den Trend für die Zukunft kann man an der aktuellen Statistik ableiten. In den ersten sechs Monaten in 2015 wurden 43 Milliarden Euro in Publikumsfonds investiert. Ein gewaltiger Anstieg. 2014 wurden hier noch 32 Milliarden, 2013 gerade ein mal 19 Milliarden Euro angelegt.
Allgemein kann man Mischfonds als den großen Gewinner betiteln. Wenn in verschiedene Anlageklassen gleichzeitig investiert wird, wird das Risiko gestreut und die Gewinnchance steht auf festeren Beinen.
Wir deutschen lieben Mischfonds. Mehr dazu hier: Deutsche investieren massiv in Aktien-Mischfonds.
Nichtsdestotrotz: Vorsicht!
Nur weil das aktuelle Zinsniveau keine Rendite abwirft, soll man nicht gleich in das nächstbeste Investmentbüro laufen und wild drauf los investieren. Mehr Risiko bedeutet die Möglichkeit auf mehr Gewinn. Aber auch die Gefahr auf totalen Verlust.