Risikoavers investieren

Risikoavers investieren

November 23, 2021 Aus Von Thomas Breithaupt

Laut einer Statista-Studie liegt die Zahl der deutschen Aktienbesitzer mit rund 17,5 Prozent auf dem höchsten Stand seit 2002. Auch die Zahl derer, die in den nächsten zwei Jahren in Aktien oder Aktienfonds investieren wollen, steigt – nicht zuletzt dank der Werbeoffensive zahlreicher Neo-Broker, die in den letzten Jahren regelrecht aus dem Boden geschossen sind. Doch wie investieren Sie am besten, falls sie eher risikoavers eingestellt sind? Die Frage beantwortet Ihnen die  Engel & Völkers Capital AG. Das Unternehmen agiert als unabhängiger Investment Manager für Immobilieninvestitionen sowie Anbieter für Strukturierung und Bereitstellung von maßgeschneiderten Finanzierungslösungen für Projektentwickler und Bestandshalter.

Was bedeutet risikoavers?

Ein Anleger ist risikoavers, wenn für ihn der Erwartungswert des Nutzens der Outcomes kleiner ist als der Nutzen des Erwartungswertes der Outcomes. Im Endeffekt bevorzugt der Anleger bei einer gegebenen Rendite immer die Anlagealternative, die ceteris paribus das geringste Risiko aufweist. Seine Nutzenfunktion hat eine konkave Form. Risikoaversion im Kontext der Portfoliotheorie liegt vor, wenn ein sicheres Wertpapier einem unsicheren Wertpapier mit derselben erwarteten Rendite vorgezogen wird, erklärt Robin Frenzel CEO der Engel & Völkers Capital AG . Diese Verhaltensweise ist typisch für wirtschaftliche Entscheidungssituationen und kann in der Theorie z. B. durch eine konkave Nutzenfunktion beschrieben werden.

Diversifikation priorisieren

Fehlende Diversifikation und zu viele Produktüberschneidungen im Portfolio gehören zu den häufigsten Anlagefehlern von Privatanlegern. Dabei beugt eine breite Streuung in verschiedene Anlagen dem Gesamtrisiko des Portfolios vor und ist somit Ideal, falls Sie risikoavers eingestellt sind. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich eine einzelne Aktie deutlich schlechter entwickelt als der Gesamtmarkt, ist sehr groß. Daher lautet Regel Nummer eins: Streuen Sie Ihr Vermögen über verschiedene Anlageklassen und Regionen. Der MSCI All Country World Aktienindex zum Beispiel bildet die Wertentwicklung von fast 3.000 Aktien aus 23 Industrie- und 27 Schwellenländern ab. Ein Totalverlust ist bei einer solchen Anlage ist quasi ausgeschlossen. Auch die Gefahr der Selbstüberschätzung – von Börsenpsychologen Overconfidence genannt – ist gerade am Aktienmarkt extrem hoch. Gerade wenn sich viele Aktien auf einem Allzeithoch befinden, wird der Erfolg oft zu schnell der eigenen geschickten Hand zugeschrieben und nicht der grundsätzlich positiven Entwicklung des Marktes und dem Faktor Zufall. Dieses Phänomen war während der Finanzkrise gut zu beobachten. Dieses Problem besteht allerdings meistens bei riskofreudigen Investoren und nicht bei risokoaversen.

Nicht jedem Hype Glauben schenken!

Es ist fast immer problematisch, wenn eine sehr große Zahl von Anlegern die Lage und die weitere Entwicklung an den Finanzmärkten gleich beurteilt. Weil die Herde oft nicht Recht hat. Großes Misstrauen ist vor allem dann angebracht, wenn sich die ganze Welt einig ist und einen Wert regelrecht hypt. Das bedeutet im Umkehrschluss: Alle sind bereits investiert, mit hohen Erwartungen. Es ist leicht, auf den Komfort zu verzichten, in bester und bester Gesellschaft zu sein, wenn man sich irrt. Man bedenke: Als man noch zur Schule ging, hat man das Abschreiben oft bitter bereut, spätestens dann, wenn man von seinem Lehrer erwischt wurde. Sie sollten das Finanzprodukt, in das Sie investieren wollen, kennen und nicht blindlings investieren, nur weil es gerade im Trend zu liegen scheint.

Hier erhalten Sie weitere Informationen über alternative Investments und Anlagen.

(FE)